August 1924 - Der 10. Jahrestag des Beginns des Weltkrieges
und die Friedensbewegung der 1920er Jahre
Im August 1924 jährte sich zum 10. Male der Beginn des Weltkrieges, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
Die Menschen hatten diesen Krieg im Jahr 1924 noch in guter Erinnerung. Hunderttausende Kriegsversehrte, Waisen, Witwen, die hohen Reparationen, das Wohnungselend, Hunger und Unterernährung erinnerten sie täglich daran.
Zum 10. Jahrestag verfasste der Internationale Gewerkschaftsbund einen Aufruf mit dem Titel: „Krieg dem Kriege“. Käthe Kollwitz zeichnete für die Kampagne eines ihrer eindrucksvollsten Motive, das in 14 Ländern verbreitet wurde. In Berlin dokumentierte das „Internationale Anti-Kriegsmuseum“ die Schrecken des Krieges. Die Kommunistische Internationale rief zu einer „Antikriegswoche“ auf. In manchen Städten strömten bis zu 20.000 Menschen zu den Veranstaltungen und Demonstrationen. Schriftsteller und Künstler wie Ernst Toller und Otto Dix trugen zu der Kampagne bei. Das Jahr 1924 wurde zum Höhepunkt der Antikriegsbewegung der 1920er Jahre.
Den Jahrestag 1924 und die Friedensbewegung der 1920er dokumentiert eine kleine Ausstellung mit Broschüren, Zitaten und Bildern. Sie zeigt eine vom Krieg gezeichnete Gesellschaft und erzählt vom Umgang der Menschen mit den traumatischen Erfahrungen und von den Schlüssen, die sie daraus zogen.
Die Führungen für Gruppen nach Vereinbarung.
Anfragen unter 0202-763553 oder [email protected]
Begleitveranstaltungen zur Ausstellung über die Friedensbewegung in den 1920er Jahren
Lesung: So. 4.8.2024, 17 Uhr
Texte gegen den Krieg - von Literaten und Politikern der 1920er Jahre.
Walter Rathenau, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Karl Liebknecht und auch lokalen Autoren wie Emil Ginkel und Armin T. Wegener.
vorgetragen von Olaf Reitz, kommentiert von Reiner Rhefus
Lesung: So. 1.9.2024, 11 Uhr
Der Antikriegstag im Wuppertal vor 100 Jahren - Texte, Aufrufe und Berichte, Vorgetragen von Olaf Reitz - eine Veranstaltung zum Antikriegstag
Veranstaltung So. 10.11. 2024, 17 Uhr
Das Kriegsende - Zeitenwende durch Widerstand und Revolution
Eine Veranstaltung des Wuppertaler Fridensforums
Vortrag So. 17.11.2024, 17 Uhr
Heike Ising-Alms: Totengedenken und die Ehremfriedhöfe in Barmen und Elberfeld
Ein heiterer Streifzug durch die Philosophiegeschichte
Am Sonntag, dem 20. Oktober, 11 Uhr, laden wir Sie ein zu einem heiteren Streifzug durch die Philosophiegeschichte. Der Autor Günter Pohl und der Schauspieler Olaf Reitz schlüpfen in die Rollen von zwei meinungsstarken Diskutanten, die dialogisch durch die Philosophiegeschichte mäandern.
Wie lässt sich die Welt erkennen? Wie wirken die Übergänge als Lokomotiven der Geschichte? Inwieweit hilft die Dialektik als Wissenschaft der Entwicklung?
Selbst weiterdenken und eigene Gedanken zulassen ist nötig. Also auch die Erkenntnis, dass wir nur besser werden, wenn wir den Widerspruch wollen und durchdenken. Denn die Wahrheit ist bestenfalls ein Prozess.
Günter Pohl liest aus seiner Trilogie, begleitet und übertroffen vom bekannten Wuppertaler Sprechkünstler und Theatermacher Olaf Reitz.
Mehr unter: http://www.VdOdW.de
Ein Rückblick auf vergangene die Ausstellung
Die Ausstellung über den großen Streik war die zweite Ausstellung innerhalb von sieben Monaten. Bei der ersten Ausstellung im November (Inflation) waren ca. 650 Besucher und Teilnehmer zur Ausstellung und den Veranstaltungen gekommen.
Bei dieser Ausstellung zum Thema „Der Große Streik 1924“ waren es ca. 550 Besucher.
Das ist durchaus zufriedenstellend. Ich hatte eigentlich mit weniger gerechnet da das Thema „Inflation 1923“ weitaus griffiger, bekannter ist das Thema „Der große Streik 1924“.
Generell ist wohl festzustellen, das sich die Öffnungszeiten am Samstag nicht gelohnt haben.
Die meisten Besucher kamen zu den Begleitveranstaltungen und zu den Führungen.
Die meisten Bescher kamen zu dem Vortrag (fast 70) und zu der Eröffnungs- und Abschlußveranstaltung (zwischen 40 und 50).
Interessant und lehrreich waren die beiden Schulführungen (Klasse 8 und 11 des Gymnasium Sedanstraße) Die Schüler fanden offensichtlich viele interessante oder für sie überraschend Objekte, Exponate und Dokumente.
Mit den insg. vier Artikeln in der Westdeutschen Zeitung, der lokalen Tageszeitung, konnte das bisher völlig unbekannte Thema der Stadtgeschichte publik machen.
Der sehr umfangreiche Artikel in der „Jungen Welt“ hat auch „Fachkreise“ auf das Thema aufmerksam gemacht. Der Archivdirektor von Solingen, Herr Ralf Rogge, referierte im Rahmen der Abschlussveranstaltung über die Ereignisse und Solingen, und kam zu dem Schluß, es war die wohl letzte großen Kassenauseinandersetzung der 1920er Jahre in der Region und auch in Solingen ein „weißer Fleck“ der Stadtgeschichte.
Es waren vereinzelt auch Besucher von auswärts zu verzeichnen, so aus Düsseldorf, Dortmund, Recklinghausen, Berlin, Solingen, Schwelm,.. zu verzeichnen.
Ein Nachbar von der Sedanstr. brachte überraschend ein passendes Geschenk: ein Grammophon aus den 1920er Jahren. Frank G., ein Freund des Hauses, hat ein ziemlich wirklichkeitsnahes Modell eines Konsum-Lieferwagen aus den 1920er Jahren gebaut und es dem Modell des Hauses hinzugefügt.
Während der Ausstellung konnte ich eine alte Fahne des Deutschen-Metallarbeiter-Verbandes aus der Sammlung Udo Achten erwerben. Sie hing dann in zum Schuß der Ausstellung.
So wächst die Sammlung unversehens.
All das ist zufriedenstellend.
Ich danke den drei Institutionen, Verdi, der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und dem Bildungszentrum der IG Metall in Sprockhövel, die für einzelne Veranstaltungen die Förderung übernommen haben. So konnten der Schauspieler Olaf Reitz und der Sänger Uli Klan, unsere Begleitveranstaltungen professionell bereichern.
Ich bedanke mich bei allen ehrenamtlichen Akteuren, die mit ihrer Hilfe das Projekt ermöglichten.
Ein Teil der Ausstellung ist auch zur Zeit noch zu sehen.